Die nächste Zukunft des Content Marketings wird von vielen verschiedenen Trends geprägt. Diese ermöglichen den Nutzern bequemer zu interagieren, mehrdimensionaler zu erleben und auf ihre Bedürfnisse passgenaue Inhalte zu entdecken. Wir stellen fünf dieser Trends vor und zeigen auf, wie sie die Content-Marketing-Strategien künftig beeinflussen werden.

  1. Sprachsteuerung

Dank digitaler Sprachassistenten wie Amazons Alexa, Google Home, Apple’s Siri & Co. spielen Internet-User mit Sprachbefehlen Musik ab, bestellen eine Pizza oder starten Suchanfragen. Gemäss Studien (ComScore) werden im Jahr 2020 schon bis zu 50% aller Suchanfragen mit Sprache gestellt.

Für die Content-Marketing-Strategie eröffnen sich neue Interaktionsmöglichkeiten mit der Zielgruppe. So können Unternehmen dank dem Alexa-«Skills Kit» eigene sprachbasierte Services entwickeln. Mit der Skill «Sixt Autovermietung» machen Alexa-Nutzer etwa die nächste Sixt Station ausfindig und mieten ein Auto.

Sprachsteuerung fordert aber auch Anpassungen der Content-Marketing-Strategie, beispielsweise im SEO-Bereich. Die Herausforderung ist neu, mit den eigenen Inhalten vollständig ausformulierte Fragen zu beantworten. Entsprechend sollte statt auf Einzel-Keywords auf Wortkombinationen oder kurze Sätze (Phrases) gesetzt werden – sogenannte Long-Tail-Keywords.

Auf eine Suchanfrage im Voice-Modus präsentieren Sprachassistenten in der Regel nur ein Suchergebnis, nicht eine ganze Liste von Resultaten. Auch dies erfordert eine entsprechende Optimierung der Inhalte und Datenstruktur.

  1. Interaktiver Content

Als Bestandteil einer Content-Marketing-Strategie bietet interaktiver Content einem Unternehmen oder Brand die Möglichkeit, sich von der Fülle konkurrierender Inhalte im Internet abzuheben. Ob mit Selbsttests und Quizz, Rechnern oder interaktiven Infografiken – interaktive Inhalte intensivieren das Nutzererlebnis und die Auseinandersetzung mit den Inhalten. Sie verlängern so die Aufmerksamkeitsspanne und verstärken die Wirkung von Botschaften.

Darüber hinaus können durch die Interaktionen wertvolle Daten über Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe gesammelt werden, die wiederum als Inputs zum Entwickeln und Optimieren von Angeboten dienen. Zudem tendieren Nutzer, denen durch besonderen Content erheblicher Mehrwert geboten wird, eher dazu, im Gegenzug selber Informationen Preis zu geben.

  1. Data based content

Viele Unternehmen verfügen über Unmengen von Daten und Informationen zu ihrem Kerngebiet in ihren Datenbanken und Analysetools. Die journalistische und zielgruppenrelevante Auswahl sowie eine attraktive visuelle Aufbereitung machen diese Informationen der Zielgruppe zugänglich und bieten ihr relevanten Mehrwert.

So hat Kaspersky Lab basierend auf ihren User-Daten einen interaktiven 3D Globus erschaffen, der die globale Cyberbedrohungslage in Echtzeit zeigt. Die Nutzer können hier zum Beispiel herausfinden, welche Viren und Trojaner in der Schweiz letzte Woche die meisten Infektionen verursachten. Klickt man auf einen spezifischen Virus, so erhält man vertiefende Informationen.

  1. Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR)

Während der User bei VR komplett in eine virtuelle Welt eintaucht, wird bei AR die reale Welt mit virtuellen Zusatzelementen ergänzt. Mit VR und AR lässt sich eine Content-Marketing-Strategie mit virtuellen Erlebnissen und realen Gefühlen bereichern. Durch das visuelle und auditive Eintauchen empfindet der Nutzer die virtuelle Welt als real. Positive Emotionen wie Freude oder Genuss können geweckt und mit dem dazugehörigen Brand oder Produkt verknüpft werden – sei das bei einer imaginären Autofahrt mit VR-Brille oder beim virtuellen Einrichten der eigenen Wohnung mit IKEA-Möbeln durch erweiterte Realität.

Storytelling im VR/AR-Bereich fordert vom Content-Marketing-Profi allerdings andere Ansätze als etwa im zweidimensionalen Text-Bild-Bereich. Der Nutzer hat die volle Kontrolle darüber, was er sieht. Damit er zum Beispiel in die gewünschte Richtung schaut, muss daher mit subtil platzierten Impulsen wie Geräuschen gearbeitet werden. Auch ist die Story im Unterschied etwa zu einem Video nicht linear, sondern kann verschiedenen Linien entlangführen.

  1. Latent semantic optimization (LSO)

Der Grundgedanke von LSO ist, online Content nicht nur auf die relevanten Haupt-Keywords, sondern auf deren ganzes semantisches Umfeld zu optimieren. Denn Suchmaschinen wie Google durchsuchen nicht mehr nur Einzelinhalte auf Keywords, sondern gleichen die Wörter mehrerer Website-Inhalte auf Ihre Bedeutungsverwandtschaft hin ab. Basierend auf diesen semantischen Übereinstimmungen liefern sie auf eine Suchanfrage viel passendere Resultate. Wer mit seinem Content in den organischen Suchresultaten ganz oben sein möchte, sollte sich also nicht auf einzelne Keywords fixieren, sondern LSO mitberücksichtigen.

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Autor:
Laura Zeller
Carpe Media

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